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Nachhaltigkeit in deutschen Krankenhäusern: Was die Deloitte-Studie (ver)rät

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Nachhaltigkeit
A factory worker during his work
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Vielfältige Anreize für mehr Nachhaltigkeit in Krankenhäusern

Heutzutage gibt es viele triftige Gründe für Krankenhäuser, Nachhaltigkeitsinitiativen zu ergreifen. Zunächst führen Effizienzgewinne nicht nur zu einer Reduktion von Kosten, sondern verbessern auch die Umweltbilanz der Einrichtungen. Zudem erhöht ein nachhaltiges Engagement die gesellschaftliche Verantwortung und stärkt das Image in der Öffentlichkeit​​.

Eine weitere wesentliche Motivation ist die Stärkung der Bindung von Mitarbeitenden. Durch gezielte Nachhaltigkeitsmaßnahmen können Krankenhäuser attraktivere Arbeitsplätze schaffen, was besonders in Zeiten von Fachkräftemangel von großer Bedeutung ist.

Investoren und Träger erwarten zunehmend, dass Einrichtungen verantwortungsvoll handeln und ihre operativen Tätigkeiten transparent und nachhaltig gestalten​​.

Schließlich sind die regulatorischen Anforderungen ein treibender Faktor für Nachhaltigkeitsbestrebungen. Gesetze und Vorschriften auf nationaler sowie europäischer Ebene zwingen Krankenhäuser dazu, nachhaltige Praktiken zu implementieren und nach außen zu kommunizieren, um regulatorischen Standards gerecht zu werden​​.

Nachhaltigkeitsdilemma: Zwischen hohen Zielen und harten Realitäten

Deloitte's Studie „Nachhaltigkeit in deutschen Krankenhäusern“ beleuchtet die Herausforderungen und Möglichkeiten, die sich auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Gesundheitsversorgung ergeben. Die Kombination aus Befragungen von Entscheidungsträgern und Experteninterviews liefert detaillierte Einblicke in die derzeitige Lage und identifiziert wichtige Handlungsfelder zur Steigerung der Nachhaltigkeit:

Krankenhausentscheider sind sich der hohen Relevanz von Nachhaltigkeit in den drei zentralen Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung nach ESG (Environment, Social, Governance) bewusst.

Trotz dessen bestehen Umsetzungshürden, vor allem in den Bereichen Umwelt und Unternehmensführung und in kleineren Kliniken. Der Einfluss von Zulieferern auf die Nachhaltigkeitsbilanz wird oft nicht ausreichend berücksichtigt. Während Maßnahmen wie Abfallvermeidung und Wassermanagement umgesetzt werden, die keine großen Investitionen erfordern oder Einsparpotenziale ermöglichen, befinden sich impactstärkere und daher komplexere und kostspieligere Projekte wie die Umstellung auf erneuerbare Energien noch in der Entwicklungsphase. Trotzdem haben einige Krankenhäuser bereits innovative Lösungen implementiert, wie z.B. die Nutzung von Anästhesiegeräten der Firma Getinge mit automatischer Gaskontrolle, mit denen sich der Narkosegasverbrauch um bis zu 58% reduzieren lässt.

Positive Entwicklungen sind auch im sozialen Bereich sichtbar, wo Maßnahmen zur Förderung der Mitarbeitergewinnung und -bindung erfolgreich umgesetzt werden.

Insgesamt fehlt es Kliniken an einer klaren, zielorientierten Nachhaltigkeitsstrategie. Gleichzeitig erhöhen sich die regulatorischen Anforderungen durch Gesetze wie das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) oder die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) der EU​​.

Handlungsfelder für mehr Nachhaltigkeit in Krankenhäusern

 Laut Deloitte können Krankenhäusern in verschiedenen zentralen Bereichen aktiv werden:

  1. Strategische Ziele definieren: Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie, die spezifische und langfristige Ziele sowie konkrete Maßnahmen umfasst und in die Gesamtstrategie des Krankenhauses integriert wird​.
  2. Datenbasis verbessern: Aufbau nachhaltigkeitsbezogener Datenbanken als Grundlage für fundierte Entscheidungen sowie die Definition und messbaren Nachverfolgung von Nachhaltigkeitszielen​.
  3. Führung stärker einbinden: Stärkere Verankerung von Nachhaltigkeitsthemen auf der Führungsebene, um interne Prozesse und Entscheidungen nachhaltig zu gestalten.
  4. Lieferkettenmanagement optimieren: Ganzheitliche Überprüfung und Anpassung der Lieferketten, um sicherzustellen, dass Umwelt- und Sozialstandards eingehalten werden.
  5. Anpassung an regulatorische Anforderungen: Proaktive Maßnahmen hinsichtlich Lieferkettentransparenz und Nachhaltigkeitsberichtswesen einleiten, die z.B. im Zuge des LkSG und der CSRD erforderlich sind.
  6. Mitarbeiterengagement erhöhen: Aktive Einbindung der Mitarbeiter in Nachhaltigkeitsinitiativen, durch Vernetzung zum organisierten Austausch von Best Practices oder durch Ausbildungsprogramme, wie zum Beispiel die Ausbildung zu Klimamanager*innen.
  7. Finanzierungsquellen erschließen: Finanzierungsquellen wie Fördermittel, Partnerschaften oder spezielle Finanzinstrumente, die auf Nachhaltigkeitsziele ausgerichtet sind, sichern die Durchführung langfristiger Nachhaltigkeitsprojekte.
  8. Innovationspotenziale nutzen: Technologische Neuerungen und Gestaltungsmöglichkeiten nutzen, um Nachhaltigkeitsziele effizient zu erreichen.

Getinge's Rolle in der nachhaltigen Medizintechnik

Als Vorreiter in der Medizintechnikbranche, spielt Getinge eine zentrale Rolle in der Förderung der Nachhaltigkeit im Gesundheitssektor. Das Unternehmen entwickelt Produkte und Technologien, die nicht nur die Effizienz in Krankenhäusern weltweit steigern, sondern auch darauf abzielen, den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Durch die Einhaltung hoher Umweltstandards in der Produktion und die Bereitstellung innovativer, ressourcenschonender Technologien unterstützt Getinge Krankenhäuser dabei, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Darüber hinaus fördert Getinge durch seine Initiativen in der Lieferkette und im Bereich der Unternehmensführung die Nachhaltigkeit über die eigenen Unternehmensgrenzen hinaus.

Die Deloitte-Studie zeigt deutlich, dass Nachhaltigkeit in deutschen Krankenhäusern eine hohe Priorität hat, aber noch signifikante Anstrengungen erforderlich sind, um die vielfältigen Herausforderungen zu bewältigen. Mit der Unterstützung von Unternehmen wie Getinge können Gesundheitseinrichtungen effektiver auf die nachhaltigen Herausforderungen der Zukunft reagieren.

 

Quelle

Nachhaltigkeit in deutschen Krankenhäusern - Zwischen Anspruch und Wirklichkeit: https://www2.deloitte.com/de/de/pages/life-sciences-and-healthcare/solutions/nachhaltigkeit-im-krankenhaus.html