Sicherheit im OP in Zeiten des Umbruchs – wie lässt sich die Herausforderung meistern?
Die Sicherheit im OP hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab: von der Raumgröße und -gestaltung über die Ausstattung mit einer zunehmend anspruchsvolleren Technik bis hin zu hygienischen, logistischen und menschlichen Faktoren. Zudem befindet sich die klassische Chirurgie im Umbruch – immer komplexer ausgestattete Operationssäle gewinnen nehmend an Bedeutung. Die grundlegenden Änderungen der OP-Landschaft und damit der Arbeitsbedingungen erfordern entsprechende Anpassungen sowohl an den Patient*innen-Schutz als auch an den Schutz des dort arbeitenden Personals. Zumal der OP kein Arbeitsplatz wie jeder andere ist: Wer im Operationssaal tätig ist, muss konstant ein hohes Maß an Aufmerksamkeit und Konzentration aufbringen und ist aufgrund des herrschenden Kostendrucks einer zunehmenden Arbeitsverdichtung ausgesetzt. Gleichzeitig führt der Fachkräftemangel zu steigenden Personalengpässen. Zusammengenommen führt dies häufig zu einem hohen Stresslevel und psychischer Belastung bei den Mitarbeitenden. So kann die Kombination von komplexer Tätigkeit, steigender Arbeitsverdichtung und großer Verantwortung eine belastende Überforderung mit drohendem Personalausfall nach sich ziehen. [Quelle: sicheres-krankenhaus.de]
Darüber hinaus arbeiten Pflegekräfte im OP ergonomisch betrachtet oftmals ungünstig: zumeist stehend, häufig in sogenannter „Zwangshaltung“. Das Bewegen schwerer Lasten wie z. B. Instrumentenkörbe oder medizinische Geräte und die Belastung des Rückens durch das Lagern von Patient*innen kommen noch hinzu. Daher sind Muskel- und Skeletterkrankungen bei OP-Mitarbeiter*innen überdurchschnittlich häufig. Zu den besonders unfallträchtigen Gefährdungsfaktoren bei der pflegerischen Arbeit im OP gehören Stolpern, Rutschen und Stürze. Weiterhin sind Unfälle durch Anstoßen und Quetschen häufig sowie Schnitt- und Stichverletzungen mit eventuellen Infektionsfolgen. Verbesserungen im Bereich Arbeitsplatzgestaltung- bzw. -ergonomie können hier große Abhilfe schaffen.
Den OP richtig organisieren und ausstatten – zum Wohle von Personal und Patient*innen
Zum einen hilft ein gut durchdachtes Lager- und Ordnungssystem möglichst nah am Arbeitsplatz dabei, Transportwege kurz zu halten und die Belastung der Mitarbeiter*innen durch Hebe- und Tragetätigkeiten zu reduzieren. Zudem sind umfassende, integrierte Lösungen, die den Anforderungen an die Arbeitsabläufe von heute und morgen gerecht werden und das Personal optimal unterstützen, gefragt. Mit der steigenden Anzahl an minimal-invasiven Eingriffen ändern sich auch die Anforderungen an die Ausstattung eines Operationssaals – einschließlich des OP-Tisches als zentrales Element. So muss ein OP-Tisch heute den technischen Vorgaben zur Röntgentauglichkeit, Stabilität und Hygiene genügen sowie bedarfsgerechte Positionierungsoptionen bieten. Im Interesse der OP-Mitarbeiter*innen sollte der Tisch auch auf die arbeitsergonomischen Bedürfnisse des Personals ausgerichtet sein, um zu guten Arbeitsbedingungen und damit zu mehr Sicherheit für die Mitarbeitenden im OP beizutragen. So können OP-Tische wie der Maquet Magnus, die einen Patient*innen-Transfer ohne Umlagern erlauben, dazu beitragen, Durchlaufzeiten zu verkürzen und umlagerungsbedingte Belastungen für das pflegerisch tätige Personal zu reduzieren.
Optimale Patient*innen-Lagerung und bessere Arbeitsplatzergonomie
Ein wichtiger Aspekt für die Sicherheit der Patient*innen ist deren Lagerung – nicht nur während eines chirurgischen Eingriffs, sondern auch davor und danach. Eine optimale Positionierung der Patient*innen auf dem OP-Tisch ist essenziell, um den Chirurg*innen die bestmöglichen Zugangs- und Sichtverhältnisse zum Operationsfeld gewähren und die Patient*innen vor lagerungsbedingten Schädigungen zu schützen. Das beugt langfristigen Komplikationen durch Nervenschädigungen oder Dekubitus vor, die die Rehabilitation und Heilung verzögern können. Patient*innen sollten stets so gelagert werden, dass der Zugang zum Operationsfeld maximiert und zugleich das Komplikationsrisiko minimiert wird. Hilfreich dafür sind eine ausreichende Polsterung, Druckverteilung und -entlastung auf einem OP-Tisch, der sich optimal auf die Anforderungen an die jeweils indikationsbedingte Patient*innen-Lagerung anpassen lässt. Bei der Hochfrequenz-Chirurgie müssen zudem spezielle Lagerungsvorschriften beachtet werden, wonach die Patient*innen isoliert gelagert werden müssen und keinen Kontakt mit leitfähigem Material haben dürfen.
Moderne OP-Tischsysteme, die sich durch ein hohes Maß an Flexibilität, Modularität und Kompatibilität auszeichnen, wie z. B. der Hybrid-OP-fähige Maquet Magnus oder der adaptive Maquet Otesus von Getinge bieten den Vorteil, dass sie die spezifischen Ansprüche verschiedener chirurgischer Disziplinen an die Patient*innen-Lagerung, den bestmöglichen Zugang zum Operationsfeld und an die Arbeitsplatzergonomie erfüllen können und zur Sicherheit im OP betragen – umso mehr, wenn sie mit einer automatischen Kollisionserkennung, die vor Zusammenstößen schützt, und einem integriertem Kippschutz versehen sind, wie z. B. bei Maquet Corin.
Schulungsangebot zum Thema Patientenlagerung
Für beruflich Pflegende im OP, Operationstechnische Assistent*innen, Chirurgieassistent*innen, Medizinische Fachangestellte im OP und Lagerungspfleger*innen bietet Getinge seit vielen Jahren Schulungen zum Thema Patient*innen-Lagerung. Ob Rückenlagerung, Bauchlage, Seitenlagerung, Steinschnittlage, Knie-Ellenbogen-Lagerung oder Beach-Chair-Lagerung – in den Workshops werden die einzelnen Positionen in Kleingruppen demonstriert und praktisch geübt. Zusätzliche detaillierte Informationen zu den verschiedenen Lagerungstechniken sowie Beispiele für eine geeignete Patient*innen-Lagerung je nach chirurgischer Disziplin (inkl. anschaulicher Videos) finden Sie hier.