Strategische Partnerschaft ermöglicht Einführung der endoskopischen Gefäßentnahme
Das Value Creation Program von Getinge hat den Segeberger Kliniken die Etablierung der endoskopischen Gefäßentnahme für koronare Bypass-Operationen ermöglicht. Die Kliniken profitieren nun von einem neuen Alleinstellungsmerkmal, die Patienten von einer deutlich geringeren Komplikationsrate.
Die konventionelle offene Gefäßentnahme bei koronaren Bypass-Operationen verursacht großflächige Narben und unterliegt dem Risiko von Infektionen und Wundheilungsstörungen. Bei der endoskopischen Gefäßentnahme (Endoscopic Vessel Harvesting, EVH) werden die Grafts hingegen durch eine kurze Inzision endoskopisch präpariert und entnommen. Die Patienten profitieren postoperativ von weniger Wundheilungsstörungen, weniger Schmerzen, einer schnelleren Mobilisation und kleineren Narben.
Prof. Dr. med. Stefan Klotz, Chefarzt Herzchirurgie Segeberger Kliniken, berichtet: „Wir setzen schon seit längerem auf komplett arterielle Revaskularisation von Bypass-Patienten und versuchen, komplett auf Venen zu verzichten. Bei der offenen Entnahme haben die Patienten einen langen Schnitt am Unterarm, der auch kosmetisch unschön aussieht. Die endoskopische Entnahmetechnik ist perfekt, um einen arteriellen Graft mit einem kleinen Schnitt an Hand und Ellenbeuge zu entnehmen.“
Top Patientenzufriedenheit
Bislang wird die EVH im DRG-System nicht vergütet. „Das ist eine Herausforderung, da jedes Krankenhaus sparen muss. Weil wir unseren Patienten dennoch eine moderne minimalinvasive Technik anbieten möchten, ist Getinge‘s Value Creation Program für uns ein großer Gewinn.“ Die Klinik kann seit einem halben Jahr mithilfe des von Getinge zur Verfügung gestellten Systems die endoskopische Entnahme durchführen und mittels anonymisierter Patientenfragebögen die Patientenzufriedenheit bewerten: „Die Patienten sind extrem zufrieden. Wundheilungsstörungen, Hämatome und Sensibilitätsstörungen an der Hand treten nicht mehr auf. Die Patienten haben deutlich weniger Wundschmerz und können den Arm besser bewegen. Auch die kosmetischen Ergebnisse sind, im Vergleich zur offenen Entnahme, viel besser.“ Erste positive Rückmeldungen aus der Reha sind auch schon eingetroffen: „Unsere Patienten treffen dort natürlich auch Patienten aus anderen Kliniken mit einem langen Schnitt.“
Laut Prof. Klotz ist nach einer Lernkurve von etwa 20 Patienten die endoskopische Entnahme nun genauso schnell wie die offene. „Natürlich stehen wir auch in Konkurrenz zur Kardiologie. Wir haben hier in Bad Segeberg durch diese Technik ein Alleinstellungsmerkmal und erhoffen uns mehr Patienten, die wir besser behandeln können. Dank Getinge können wir state-of-the-art minimalinvaisve Bypass-Chirurgie ohne Kostendruck anbieten.“
Über das Getinge Value Creation Program:
Das Getinge Value Creation Program unterstützt, die Effizienz und Wirtschaftlichkeit einer Klinik kontinuierlich zu steigern und klinische Ergebnisse zu verbessern. Im Rahmen einer strategischen Zusammenarbeit werden Optimierungspotenziale gemeinsam aufgedeckt und Ziele entsprechend strategischen Prioritäten gesetzt, wie beispielsweise Kostenreduktion, Prozessoptimierung, Verbesserung von Therapieergebnissen, Patientenzufriedenheit oder Mitarbeiter- und Patientensicherheit. Geräte und Lösungen werden bedarfsorientiert implementiert, die Zielerreichung mittels definierter Kriterien gemessen. Nutzungsabhängige oder ergebnisorientierte Geschäftsmodelle minimieren das Risiko. Das Value Creation Program kann in verschiedenen Bereichen in der Klinik umgesetzt werden, z.B. in Anästhesie, Intensivbeatmung, ZSVA/AEMP oder Herz-Lungen-Unterstützung.
Interview mit Prof. Dr. Klotz, Chefarzt Herzchirurgie Segeberger Kliniken: