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90 Jahre Herstellung von Sterilisatoren

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Sterilgutaufbereitung
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Getinges Geschichte im Bereich der Infektionskontrolle

Wussten Sie, dass die 90-jährige Geschichte von Getinge bei der Herstellung erstklassiger Sterilisatoren mit einer Umstellung der Produktion von Hufeisenstollen und Windkraftanlagen auf Dampfgarer für Großküchen begann? Lesen Sie die Geschichte, wie das Unternehmen, das 1904 als Landtechnikhersteller im schwedischen Dorf Getinge begann, zu einem weltweit führenden Unternehmen im Bereich der Infektionskontrolle wurde.

„Getinge verlagerte sich bereits in den 1920er Jahren auf Dampfgarer. Die Ähnlichkeiten zwischen den Produkten ebneten den Weg für die Aufnahme von Sterilisatoren für medizinische Ausrüstung in das Produktsortiment. Der erste Dampfsterilisator wurde im Jahr 1932 hergestellt“, erklärt Harald Castler, der 1988 zu Getinge kam und verschiedene Schlüsselpositionen im Bereich Infektionskontrolle innehatte, bevor er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand in diesem Jahr als President Life Science arbeitete.

Damals waren die Sterilisatoren mit zylindrischen Kammern und Flügeltüren ausgestattet und arbeiteten mit einem einfachen Schwerkraftsystem, um die Luft in der Kammer durch Dampf zu ersetzen. Die frühen Getinge-Sterilisatoren nutzten die gleiche Funktionsweise.

Gert Linder, der seine Karriere als Servicetechniker in der Schweiz begann, wurde später Leiter der früheren Produktionseinheit für kleine Sterilisatoren von Getinge in Skärhamn, Schweden. Bei einem Serviceeinsatz im Jahr 1972 in einer Klinik in der Stadt Vevey fand er einen dieser ersten Sterilisatoren aus den 1930er Jahren.

„Er war immer noch voll funktionsfähig, aber die Technologie war veraltet“, erinnert er sich. „Damals hatte Getinge durch die Weiterentwicklung des Sterilisationsprozesses Pionierarbeit bei der technologischen Entwicklung in der Branche geleistet. Die Entfernung der Luft ist der zentrale Aspekt, und wir hatten damals bereits begonnen, Vakuumsysteme zu verwenden. Ein Durchbruch, welcher der Welt den modernen Sterilisator schenkte.“

Er führt weiter aus: „Mit der Vakuumlösung kann die Luft auch aus schwer zugänglichen Stellen der Instrumente entfernt werden. 1965 installierten wir außerdem als erstes Unternehmen der Welt Vakuum-Absaugungssysteme bei Tischsterilisatoren.“

Um die Kapazität und den Durchsatz zu verbessern, war Getinge auch ein Vorreiter bei der Entwicklung rechteckiger Kammern und der Verwendung von Schiebetüren.

„Um die rechteckige Kammer herum wurden starre Dampfkanäle als „Ummantelung“ verwendet, um ihre Form intakt zu halten und sie so druckbeständig wie eine runde Kammer zu machen. Die Schiebetüren waren sicherer und platzsparender als Flügeltüren“, erklärt Gert Linder.

Getinge wurde 1965 von Electrolux übernommen. Als Teil eines riesigen Geräteherstellers mit einem großen internationalen Netzwerk konnte das Unternehmen durch den Kauf lokaler Sterilisatorhersteller expandieren.  Die Firma leistete auch einen Beitrag dazu, den Weg für die Transformation von der dezentralen zur zentralisierten Handhabung der Sterilisation in Krankenhäusern zu ebnen.

„Traditionell befand sich eine große Anzahl kleiner Sterilisatoren in verschiedenen Abteilungen im gesamten Krankenhaus. Wir waren aktiv an der Entwicklung der zentralen Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA) beteiligt, die das Herzstück der Sterilgutversorgung im gesamten Krankenhaus ist“, sagt Harald Castler.

Heute erfolgt die Verarbeitung in den Krankenhäusern zentralisiert, aber bei Zahnärzten und in Arztpraxen werden die kleinen Sterilisatoren nach wie vor verwendet.

Die Strategie, sich auf große, zentralisierte Anlagen zu konzentrieren, führte 2014 zur Schließung der Produktion in Skärhamn.

„Der größte Sterilisator, den wir vor der Schließung des Werks gefertigt haben, hatte eine Kapazität von 100 Litern. Dieses Modell ist auch heute noch Teil des Dampfsterilisatoren-Portfolios von Getinge“, sagt Gert Linder.

Der Fokus auf die Sterilgutaufbereitung war einer der wichtigsten Treiber für die kontinuierliche Entwicklung. Durch die Erweiterung des Angebots um zusätzliche Lösungen wie Reinigungs- und Desinfektionsgeräte, Beladeausrüstung, Rollwagen und Software, wurde Getinge zu dem hervorragenden Anbieter von Komplettlösungen für die Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP), der wir heute sind.

Harald Castler fasst zusammen: „Dieser ganzheitliche Ansatz hat uns zum weltweiten Marktführer im Bereich der Infektionskontrolle gemacht. Unser Ansatz hat sich zu einer Referenz für die Organisation der gesamten Sterilgutversorgung in Krankenhäusern entwickelt.“

Dieser Artikel ist Teil einer Reihe von Berichten über die 90-jährige Geschichte von Getinge bei der Herstellung von Sterilisatoren.

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