Roadmap zum Hybrid-OP
Optimierung der Planungsprozesse zur Entwicklung und Inbetriebnahme eines monodisziplinären, multidisziplinären und multimodalen Hybrid-OPs.
Entscheidende Fragen für den Projekterfolg
Die Fragen Wer, Was, Wo und Wann einer effektiven Hybrid-OP-Planung bestimmen, wie zukunftssicher Ihre Umsetzung sein wird. Und alles beginnt damit, die richtigen Fragen zu stellen, mit denen Sie Ihre kurz- und langfristigen Ziele erreichen können. Beispielsweise: „Welche Auswirkungen hat das Raumdesign auf die Zusammenarbeit und die künftigen Arbeitsabläufe?“ oder „Wie werden Hygiene und Sterilität während einer Operation sichergestellt?“ Das sind nur einige Beispiele für Fragen, die gestellt werden sollten.
Erwartungen festlegen: 15 bis 30 Monate Planung
Für die komplexe und zeitaufwändige Planung und Umsetzung eines Hybrid-OPs ist ein schneller und umfassender Informationsaustausch zwischen den Hauptakteurinnen und -akteuren in allen drei Phasen Ihres Hybrid-OP-Projekts unabdingbar. Sie haben möglicherweise nicht alle Beteiligten berücksichtigt, deren Ideen und berufliche Eigeninteressen entscheidend für den langfristigen Erfolg des Projekts sind. In unserem Hybrid-OP-Handbuch erfahren Sie, wie Sie realistische Zeitpläne und Erwartungen festlegen und herausfinden können, wer bei welchem Schritt auf diesem Weg eine Rolle spielen sollte.
Phase 1 – Der Erfolg eines Projekts beginnt bei der Planung
Die Phase 1 des Planungsprozesses für einen Hybrid-OP umfasst typischerweise eine Analyse- und Bewertungsphase von drei bis sechs Monaten. In diesem Zeitraum werden die klinischen Bedürfnisse der verschiedenen Fachbereiche definiert, die Hygieneanforderungen bewertet, Benutzungsfreundlichkeit und Ergonomie erörtert und Arbeitsabläufe festgelegt. Die Diskussionen sind auf die Auswahl der entsprechenden bildgebenden Verfahren und OP-Tischsysteme ausgerichtet, die diesen Anforderungen am besten entsprechen.
Eine starke Basis für den Erfolg schaffen
Die Wechselbeziehung zwischen chirurgischer und bildgebender Ausrüstung bedingt, dass die Leistung jedes Hybrid-OPs nur so effizient wie ihr schwächstes Glied sein kann. Ein einziger Fehler in der frühen Planungsphase kann gravierende Auswirkungen in den nachfolgenden Projektphasen haben. Eine effektive Planung sollte die erwartete Auslastung des Hybrid-OPs über die nächsten drei bis fünf Jahre berücksichtigen. Daneben kann die Einrichtung eines Hybrid-OPs innerhalb der bestehenden Krankenhausstrukturen weitere Herausforderungen mit sich bringen.
Beginnen Sie mit bildgebenden Verfahren
Eine der wichtigsten Entscheidungen bei der Planung eines effizienten Hybrid-OPs ist die Auswahl eines oder mehrerer bildgebender Systeme, mit dem oder denen Quantität und Qualität der Diagnosedaten in jedem Schritt des bildbasierten Vorgangs verbessert werden können – Planung, Orientierungshilfe und Abschlusskontrolle. Weitere Informationen über die diagnostischen Vorteile unterschiedlicher Bildgebungsverfahren finden Sie im Hybrid-OP-Handbuch.
3D-Darstellung der Optionen
Üblicherweise sind die Akteurinnen und Akteure gefordert, sich die Beziehung zwischen dem Platzbedarf des Hybrid-OPs und den verschiedenen installierten Geräten bildhaft vorzustellen. Spezialisierte Softwarelösungen erzeugen realitätsnahe 3D-Darstellungen des Raumdesignvorschlags mit Personal und gewählter Ausstattung, welche die Raumgestaltung genau visuell wiedergeben. 3D-Software unterstützt ebenfalls bei der Erkennung vermeidbarer Konflikte (Kollisionen) und überprüft dabei, ob die korrekten hygienischen Maßnahmen vorgesehen wurden.
Flexible OP-Tische für verschiedene Fachgebiete
Die Auslastung des Hybrid-OPs ist von enormer Bedeutung, insbesondere aufgrund der zunehmenden Häufigkeit und Komplexität von minimalinvasiven operativen Eingriffen in einem breiteren Spektrum von Fachgebieten. Deshalb sollten Operationstische zwei oder mehr austauschbare, universale OP-Lagerflächen aus Kohlefaser besitzen, die schnell für eine Vielzahl von OP-Verfahren konfiguriert werden können. Im Hybrid-OP-Handbuch haben wir eine Reihe wichtiger Anforderungen zusammengestellt, wozu auch der Bedarf für eine sichere und flexible Patientenlagerung gehört.
Effiziente Arbeitsabläufe für die Sicherheit von Personal und Patientinnen und Patienten
Im Hybrid-OP müssen Raumdesign und Anordnung der Geräte so flexibel gestaltet sein, dass immer mehr Personen Platz finden und dabei freie Sicht auf die Daten aus bildgebenden Verfahren haben, ohne dass die Effizienz der Arbeitsabläufe beeinträchtigt wird. Gleichzeitig spielen Design und Geräteplatzierung eine wichtige Rolle, um Ihr klinisches Personal bei der Prävention von Kontamination und Infektionsrisiken im Hybrid-OP zu unterstützen. Mehr Menschen und Geräte im Raum bringen auch mehr potenzielle Probleme oder Bewegungsunruhe mit sich.
Phase 2 – Kostenbetrachtung
In Phase 2 geht es um eine Vielzahl von budgetären Aspekten, welche die Gesamtkosten des Projekts bestimmen. Diese Berechnungen geben sowohl die Ausstattungskosten als auch die zusätzliche Zeit für die Anfangsplanung wieder, die notwendig ist, damit alle Systeme und Plattformen auch tatsächlich miteinander harmonieren und kostspielige Nachbesserungen vermieden werden. Budgets sollten auch sämtliche Überlegungen zur Sicherheit, Hygiene, Benutzungsfreundlichkeit und Ergonomie berücksichtigen.
Finanzierung des Hybrid-OPs
Krankenhäuser verfügen über eine Vielzahl historischer Finanzdaten, um die aktuellen Berechnungen für die Finanzierung eines neuen herkömmlichen OPs zu unterstützen. Für einen Hybrid-OP sind zusätzliche Ausgaben in Höhe von 70 bis 90 % für die Ausstattung mit Bildgebungsgeräten, OP-Integrationssystemen und hochauflösenden Monitoren zu veranschlagen, die für die Bearbeitung der überwältigenden Menge an bildgestützten Informationen und Patientendaten erforderlich sind.
Diese Berechnungen umfassen auch die zusätzliche Zeit für die Anfangsplanung, die zur Abstimmung dieser vielfältigen Schnittstellen notwendig ist. Es hat sich gezeigt, dass etliche Krankenhäuser angesichts der Flexibilität des Hybrid-OPs bei der Planung von nicht chirurgischen radiologischen Untersuchungen einen Großteil der Kostendifferenz im Zusammenhang mit dem Bildgebungssystem auf mehrere Kostenstellen aufteilen. Die Genehmigungen des Budgets für einen Hybrid-OP werden zunehmend damit sowie mit dem Aspekt der gemeinschaftlichen Nutzung des Raums durch mehrere Fachbereiche begründet.
Phase 3 – Realisierung
Für Phase 3 des Hybrid-OP-Projekts ist die weitere Beteiligung der Akteurinnen und Akteure erforderlich, die bereits an Phase 1 und Phase 2 teilgenommen haben. Für die erfolgreiche Installation und Inbetriebnahme ist außerdem die Beantwortung offener Fragen von Mitarbeitenden notwendig, die mit täglichen Änderungen im Umgang miteinander und in ihrer neuen Hybrid-OP-Umgebung konfrontiert sein werden. Ein effektives Schulungsprogramm zu schaffen, ist eines der wichtigsten Elemente in dieser Endphase.
Sorgfältige Planung vermeidet Überraschungen in letzter Minute
Nach Monaten intensiver koordinierter Planung rückt die Inbetriebnahme des Hybrid-OPs nun immer näher. An diesem Punkt des Prozesses beruht die erfolgreiche Installation hauptsächlich darauf, dass es bei Raumaufteilung, Ausstattungsspezifikationen und exakter Platzierung der gesamten Hybrid-OP-Technologie keine Überraschungen gibt. Mithilfe unseres Hybrid-OP-Handbuchs können Sie besser nachvollziehen, welche Herausforderungen den Fertigstellungstermin des Projekts gefährden könnten, und erhalten Einblick in sechs wichtige Überlegungen zur Entwicklung eines effektiven Schulungsprogramms.
Acht Überlegungen, die den Projekterfolg beeinflussen
Für die Optimierung des Designs und die Inbetriebnahme eines monodisziplinären, multidisziplinären und multimodalen Hybrid-OPs müssen die wichtigsten Erkenntnisse in allen drei Phasen des Planungsprozesses umgesetzt werden. Hier erfahren Sie, welche acht entscheidenden strategischen Überlegungen erfahrungsgemäß besonders großen Einfluss auf den Projekterfolg haben.